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Joseff

29. November 2025

Deine Musik lässt sich am besten im Bereich Nujazz verorten. Jetzt sind einige Remixe erschienen. Wie kommt’s?

Vor allem, weil ich Lust darauf habe. Ich versuche nur noch Sachen zu machen, an denen ich wirklich Spaß habe. Joseff ist für mich eine große Spielwiese. Ich mache das, was mich interessiert und inspiriert. Da kann es schnell dazu führen, dass Songs aus sehr unterschiedlichen Genres bestehen oder ich mich dazu entscheide, alle Tracks einmal als Remix zu veröffentlichen. Ich werde auch mit zwei Livebands spielen. Bright Side steht für alle „originalen“ Tracks – hier spiele ich die Songs in klassischer Trio-Besetzung, eher in jazzorientiertem Gewand. Mit meiner Dark Side-Besetzung spiele ich alle Remixe. Viel krankes Licht, viel Bass usw.

Woher kommt die Inspiration?

Ich schöpfe fast all meine Inspiration aus Musik, die ich gerne und oft höre. Ich bin gar nicht der große Entdecker und höre ständig neues Zeug von Künstler:innen, die ich noch nicht kenne. Wenn ich etwas für mich entdecke, höre ich es erst einmal echt lange, bevor ich mich wieder auf etwas Neues stürze. Manche Alben oder Songs höre ich zum tausendsten Mal, und sie inspirieren mich immer auf eine neue Art und Weise. Zudem interessiere ich mich sehr stark für modernes Design, Typografie und Mediengestaltung. Ein Besuch bei Thalia oder in Zeitschriftenläden ist immer Inspiration. Es ist ja auch eine große Aufgabe für Künstler:innen, zu jedem neuen Song auch eine passende CI am Start zu haben.

Ist es wichtig, sich als Künstlerin oder Künstler musikalisch breit aufzustellen?

Naja, kommt drauf an. Ich denke, es ist schon wichtig, einen eigenen Stil zu finden oder einem bestimmten Faden zu folgen. Sich künstlerisch weiterzuentwickeln ist aber mindestens genauso wichtig. Am Ende muss das jede Künstlerin, jeder Künstler für sich selbst entscheiden.

Wie stehst du zum sehr diversen Genre Jazz? Passt das Genre überhaupt zu dir?

Hm. Weiß ich selbst nicht so recht. Jazz ist ein extrem großer Oberbegriff für so viele verschiedene Subgenres geworden. Manchmal ist die Jazzszene super offen und zukunftsweisend, und manchmal extrem elitär und zurückgeblieben. Ich kann mit Bebop, tausend wirren Saxophonsoli, zwei Stunden abgefahrener Klangreibung nichts anfangen. Ich liebe Avishai Cohen dafür. Der Großteil seiner Musik ist zwar kompliziert, aber immer melodiegesteuert und tanzbar. Das ist genau das, was ich mit meinem Projekt nicht berücksichtigen möchte. Ist es Jazz? Ist es Crossover-Blabla? Wen interessiert das, wenn die Musik gut ist? (Was zum Glück noch jede:r für sich selbst entscheidet)

Wie geht es weiter?

Im Dezember erscheint eine Livesession mit meiner Dark Side. Zudem eine neue Bright Side-Single. Nächstes Jahr hoffentlich ein paar Liveshows mit beiden Besetzungen. Mal sehen, was sich so ergibt.

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